Ein neuer Krisenherd bereitet sich schon vor fuer den Ausbruch!

Veröffentlicht auf von karl kreibich

Bewohner Mogadischus feiern äthiopischen Abzug

Hauptstadt unter Kontrolle islamischer Milizen - Armeekonvoi beschossen, 50 Zivilisten verletzt

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    Sogar Panzerfahrzeuge haben die Äthiopier zurückgelassen

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    Aufständische übernehmen die verlassenen Militärstützpunkte

Nairobi/Mogadischu - Nach dem von Kämpfen und Zusammenstößen begleiteten Abzug der äthiopischen Truppen wurden am Donnerstag in der somalischen Hauptstadt Mogadischu von der Bevölkerung Freudenfeste gefeiert. Viele Familien, die nach der Stationierung der vor über zwei Jahren einmarschierten Äthiopier ihre Häuser in der Umgebung der äthiopischen Standorte verlassen mussten, kehrten zu ihren alten Wohnungen zurück. An den meisten bisherigen Stützpunkten der äthiopischen Armee übernahmen verschiedene islamische Milizen die Kontrolle.

Während des Abzugs der Äthiopier starben in Mogadischu mindestens 24 Menschen, als Islamisten Fahrzeugkolonnen der Äthiopier angriffen. Die Soldaten schossen daraufhin in die Menge, mehr als 50 Menschen wurden verletzt. Die äthiopischen Soldaten sind in Somalia äußerst unbeliebt, ihr rigoroses Vorgehen ohne Rücksicht auf Zivilisten, wie auch der Einsatz schwerer Waffen in Wohngebieten Mogadischus trugen wesentlich zur Radikalisierung großer Bevölkerungsteile bei.

2007 war in Asmara in Eritrea eine antiäthiopische "Allianz für die Wiederbefreiung Somalias" gebildet worden, die mit der von Äthiopien unterstützten Übergangsregierung des im Dezember zurückgetretenen Präsidenten Abdullahi Yusuf Ahmed ein Waffenstillstandsabkommen unterzeichnet hatte.

"Der Rückzug der Äthiopier ist ein Sieg des somalischen Volkes", sagte Allianz-Sprecher Sheikh Sharif Ahmed. Abdirahim Isse Adow, Sprecher der Union der Islamischen Gerichte, rief die somalische Bevölkerung auf, nach dem Abzug der Äthiopier an einem Frieden zu arbeiten.

Die Union habe die Kontrolle über sechs bisher von den Äthiopiern gesicherte Polizeiposten übernommen, um Plünderungen zu verhindern, sagte er. Zugleich rief er die Bevölkerung auf, keine Racheakte an Regierungssoldaten zu verüben. Ein Sprecher der islamistischen Shabab-Miliz hingegen kündigte eine Fortsetzung des Kampfes und Angriffe auch auf Friedenshüter der Afrikanischen Union an.

Veröffentlicht in Politik

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